Journaling bei mentaler Überlastung

wie Schreiben dir Klarheit schenkt

🌪️ Einleitung: Wenn der Kopf nicht stillsteht

Es gibt Tage, da fühlt sich dein Inneres an wie ein überfüllter Schreibtisch:

Papierstapel aus Gedanken, offene Tabs im Kopf, To-dos, Gefühle, Reaktionen – alles durcheinander. Und genau dann fällt es am schwersten, innezuhalten.

Aber genau dann ist Journaling kein Extra, sondern ein Anker. Nicht als Pflicht, sondern als Einladung, den inneren Schreibtisch wieder sichtbar zu machen.

 

🧠 Warum Journaling bei mentaler Überlastung wirkt

Studien belegen: Schreiben hilft, Gedanken zu sortieren, emotionale Spannung abzubauen und das Arbeitsgedächtnis zu entlasten.

(Quelle: Pennebaker & Chung, 2011; Baikie & Wilhelm, 2005)

In einfachen Worten: Wenn du schreibst, musst du nicht mehr alles im Kopf behalten – du gibst deinem Inneren eine Haltestelle.

Journaling hilft dir, vom Reagieren ins Wahrnehmen zu kommen. Vom inneren Druck zur bewussten Handlung. Vom Chaos zur Klarheit.

 

✍️ Drei bewährte Methoden für Momente der Überforderung

🧾 1. Der Brain Dump – Gedanken abladen, wie sie kommen

So geht’s:

Nimm dir ein Blatt oder dein Journal und schreibe alles auf, was gerade in deinem Kopf ist. Ohne Struktur, ohne Bewertung, ohne Ziel. Gedanken, Sorgen, Termine, Gefühle, Wünsche – alles darf raus.

Warum es hilft:

Indem du alles „ablädst“, entlastest du deinen Kopf. Du musst nichts mehr festhalten. Viele beschreiben danach ein Gefühl von innerer Ordnung – auch wenn das Papier voll ist.

💬 2. Gefühls-Tracking – ehrlich benennen, was da ist

So geht’s:

Schreibe den Satz:

„Heute spüre ich …“

Und ergänze: Was genau spürst du – körperlich, emotional, geistig?

Wenn du magst, ergänze:

„Ich glaube, das liegt an …“

Oder: „Was ich mir wünsche, ist …“

Warum es hilft:

Oft ist Überforderung diffus. Wenn du Gefühle benennst, gibst du dem Unscharfen eine Form – und damit die Möglichkeit, es zu halten.

✍️ 3. Das 3-Satz-Tagebuch – Klarheit in Kürze

So geht’s:

  1. Was war heute?

  2. Was hat mich berührt?

  3. Was brauche ich jetzt?

Warum es hilft:

Diese Methode ist einfach, alltagstauglich und tief. Du bekommst einen Blick auf das Außen, dein Innen und dein Bedürfnis – in nur drei Zeilen.

 

🌿 Kleine Übung: Schreib dich wieder frei

Wähle eine Methode – und nimm dir 5 Minuten.

Atme.

Schreib.

Lies es nicht sofort nach. Leg es weg.

Dein System wird wissen, was es loslassen darf.

„Du musst nichts lösen. Nur Raum schaffen. Der Rest findet sich.“

 

🧭 Fazit: Schreiben als Wegweiser durch den Nebel

Journaling ist kein Allheilmittel. Aber es ist ein leiser Kompass, wenn du dich verlaufen hast. Gerade bei mentaler Überlastung darfst du dir erlauben, nicht alles allein zu tragen.

Das Schreiben trägt mit – Zeile für Zeile.

 

Reflexionsfrage zum Abschluss:

👉 Was würde dein Inneres dir sagen, wenn es für einen Moment ungestört sprechen dürfte?